Die Konzentration im FM-Markt schreitet voran.
Interessante Studienergebnisse!
Die Ergebnisse der jüngsten Lünendonk-Studie basieren auf der Befragung von FM-Unternehmen, die nahezu 1/3 des Marktvolumens repräsentieren. Von diesen Unternehmen planen ca. 70 % Zukäufe im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie. Der Konzentrationsprozess im FM-Markt wird sich somit auch in Zukunft fortsetzen.
Die Unternehmen reagieren damit auf den Wunsch der Auftraggeber, Leistungen und Standorte bei wenigen Dienstleistern zu bündeln. Damit hält die Tendenz an, dass verstärkt Management-Dienstleistungen nachgefragt werden, die von Multi-Dienstleitern angeboten werden.
Spezialqualifikationen sind gefragt
Diese Konzentration ist auch eine Antwort auf den Fachkräfte-Mangel. Dieser zwingt zu einer strategischen Neuausrichtung, die eine verstärkte Digitalisierung erforderlich macht. Integrierte und digitalisierte Services sind somit im FM-Markt die Schlüsselfaktoren der Zukunft. Diese Services erfordern Spezialqualifikationen der Beschäftigten. Die Unternehmen erhoffen sich, diese durch Zukäufe mit zu erwerben und durch den Größenzuwachs für Spezialisten attraktiver zu werden.
Die Zukäufe verschaffen den Unternehmen auch die Möglichkeit, ihr Leistungsangebot zu erweitern und damit stärker auf die Kundenwünsche einzugehen. Auch ist für einen Komplett-Dienstleister die regionale Präsenz von strategischer Bedeutung.
Ziel dieser Zukäufe ist auch eine deutliche Umsatz- und Renditesteigerung für die FM-Unternehmen.
Der 1. klimaneutrale Kontinent
Für die FM-Unternehmen ist das Thema „Nachhaltigkeit“ weiterhin ein Top-Thema ihrer Unternehmensstrategie. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger und der GEFMA.
Die Europäische Union hat das ambitionierte Ziel, dass Europa der erste klimaneutrale Kontinent wird. Hierbei spielt der Bau- und Immobiliensektor eine bedeutende Rolle. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie ein verändertes Nutzerverhalten die Schlüsselfaktoren für ein nachhaltiges FM darstellen. Neue und verbesserte Leistungsangebote in den Bereichen Planung, Betrieb und Beratung werden den FM-Markt weiter verändern. Hierbei ist auch die Digitalisierung ein wichtiger Faktor.
Eine Nachhaltigkeitsstrategie erfordert, dass das Top-Management diese in der Unternehmensstrategie verankert. An dieser Nachhaltigkeitsstrategie müssen Zielsysteme, Vermarktungsstrategien sowie Organisationsstrukturen ausgerichtet werden. Das FM ist für diesen Transformationsprozess wichtig. So verbrauchen beispielsweise nachhaltig betriebene Gebäude weniger Energie. Dies führt zu einer bedeutenden Energiekostensenkung. Auch durch die gezielte Drosselung des Ressourcenverbrauchs können entscheidende Mehrwerte erzielt werden.
Eine wichtige Grundlage und ein Nachweis kann hierbei eine entsprechende Zertifizierung darstellen.
Ihr Prof. Dr. Herbert Einsiedler
Quellen:
– GEFMA 982 „Bedeutung und Rolle des Facility Managements zur Steigerung der Nachhaltigkeit, insbesondere der Energie- und Ressourceneffizienz im Bau-/Immobilienbereich
– Lünendonk-Studie 2020: „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“