Energiemanagement und FM
White Paper des GEFMA Arbeitskreises
Deutschland will seinen Energieverbrauch bis 2050 um 50 % gegenüber 2008 senken. Ein sportliches Ziel, das ohne ein Energiemanagement für Gebäude nicht zu erreichen ist.
Die Fridays4Future Kids fordern schnelle Handlungen, und die FM Branche hat zwar nicht die alleinige, aber doch eine Antwort: Energiemanagement. Der GEFMA-Arbeitskreis Energie hat in einem White Paper „Energiemanagement“ die wichtigsten Punkte für ein wirkungsvolles Energiemanagement zusammengefasst. Um folgendes vorauszuschicken: Hier verbinden sich für die Unternehmen die ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Energie wird nicht billiger werden und ein „Produktionsfaktor“, der immer teurer wird, wird auch für das wirtschaftliche Ergebnis eine wachsende Bedeutung erlangen. Energiemanagement kann nicht nur die steigenden Energiepreise abfangen, es kann diese auch überkompensieren.
Was hat nun das sog. Energiemanagement für eine Aufgabe?
“Die zentrale Aufgabe des EM besteht darin, den Verbrauch und die damit verbundenen Kosten sowie die Energiebereitstellung für Gebäude und technische Anlagen zu optimieren.“ so das White Paper. Neben den Kosten sind auch die Auswirkungen auf das Unternehmensimage nicht zu vernachlässigen. „Wer Energie spart und sich mit der Umwelt auseinandersetzt, entwickelt somit seine positive Reputation!“ so das Papier weiter.
Die Einführung eines Energiemanagement-Systems ist grundsätzlich freiwillig. Aber wir wären nicht in Deutschland, wenn es hierfür nicht Gesetze, Handlungsempfehlungen und Normen gäbe. Hier wäre die Energieeinsparverordnung EnEV zu nennen, an Normen die DIN EN ISO 50001 sowie die DIN EN 16247, und an Empfehlungen die GEFMA Richtlinie 190 und die GEFMA-Richtlinie 330.
Die Beachtung dieser Rahmenbedingungen schafft auch die Voraussetzungen für mögliche Steuerbefreiungen Befreiungen und Steuerbegünstigungen.
Die Einführung des Energiemanagements
Die Einführung eines Energiemanagements ist ein Projekt und sollte auch als solches aufgesetzt werden.
Erster wichtiger Punkt, ist ein allgemeiner Konsens über die Energiepolitik des Unternehmens und die organisatorischen Voraussetzungen, z. B. eine Stabsstelle. Auch sollte Klarheit über die zu erwartenden Kosten und den Nutzen herrschen. EM-Systeme haben das Ziel, nachhaltig und langfristig die Energiebilanz zu verbessern. Richtig eingesetzt, amortisiert sich ein EM innerhalb eines überschaubaren Zeitraums, so das GEFMA-White Paper.
Was hat das Unternehmen konkret davon?
Ein EM stellt Transparenz über die tatsächlichen Energieverbräuche und deren Kosten dar, es schafft eine saubere Datengrundlage, führt zu einer prädiktiven Betriebsführung und Wartung. Gleichzeitig verschafft sich ein Unternehmen umfangreiche Kenntnis über seine Gebäude- und Nutzungsstruktur, stellt den Zugriff auf zukunftsfähige Anlagentechnik sicher und optimiert eine hohe Nutzerzufriedenheit. Auch verbessert ein EM den Zugang zu einem liberalisierten Energiemarkt.
Ein EM ist ein wichtiges, zukunftsgerichtetes Management-Instrument. Soweit das Unternehmen mit einem FM-Dienstleister zusammenarbeitet, schafft es auch hier Klarheit über die Dienstleistungsstruktur, und letztlich ist ein EM auch Voraussetzung für eine finanzielle Förderung.
Zusammenfassend ist ein EM ein wichtiger Baustein für die langfristige Überlebensfähigkeit und Profitabilität eines Unternehmens. Da Energie und Energiepreise wachsende Bedeutung für den Unternehmenserfolg erlangen werden, spricht dies für die professionelle Einrichtung eines EMs. „Kunden benötigen daher von ihrem FM-Dienstleister Beratungskompetenzen, um ihre Profitabilität zu optimieren“, so das GEMFA-White Paper abschließend.
Das White Paper können Sie hier downloaden.
Ihr Prof. Dr. Herbert Einsiedler