Professionelles Onboarding Teil 1: Der erste Tag!
Die Freude ist groß, ein neuer Kollege erscheint an seinem ersten Arbeitstag. Wir hoffen sehr, dass er uns erhalten bleibt. Um das zu erreichen, kommt es auf einiges an! Dabei lassen Sie uns gemeinsam auf die Zeit vor dem ersten Arbeitstag blicken. Denn hier beginnt unsere Geschichte – die sog. Candidate Journey.
Der unterzeichnete Arbeitsvertrag ist beim Arbeitgeber eingegangen und dann beginnt die standardisierte Abwicklung im Unternehmen. Der Vertrag wird verarbeitet und elektronisch oder in Papierform abgelegt. So wird das immer gemacht, ist doch klar.
Aber ist bei unserem neuen Mitarbeiter auch „alles klar“? Dieser hat den Arbeitsvertrag unterschrieben zurückgesendet und was kommt dann? Leider, meistens nichts! Nicht einmal eine Empfangsbestätigung. Aus der freudigen Erwartung, auf seinen ersten Arbeitstag, entsteht bei unserem neuen Angestellten Unsicherheit. „Habe ich mich für das richtige Unternehmen entschieden? Was erwartet mich? Was weiß ich eigentlich wirklich?“ Diese Unsicherheit ist für eine Bindung an das Unternehmen bereits beim Eintritt unzuträglich. Sie kann sogar dazu führen, dass der neue Kollege noch vor Arbeitsantritt wieder abspringt.
Wie kann ein Unternehmen hier gegensteuern?
Alleine die Höflichkeit gebietet es, den Empfang des Arbeitsvertrags zu bestätigen. Lässt man das, ist das kein Zeichen von Wertschätzung. Die Eingangsbestätigung ist eine exzellente Möglichkeit, im Vorfeld des Stellenantritts das Image als neuer Arbeitgeber und die anfängliche Bindung an das Unternehmen zu verbessern. Ein kleines Schreiben, das Wunder wirken kann. (Der Inhalt hängt natürlich davon ab, wie lange der Zeitraum zwischen Vertragsunterschrift und Antritt ist.) Hier ein Beispiel:
„Guten Tag, mein Name ist Maria Müller,
ich bin, die für Sie zuständige, Personalreferentin bei der XYZ-AG. Vielen herzlichen Dank, für die Übersendung des unterschriebenen Arbeitsvertrages und das unserem Hause damit entgegengebrachte Vertrauen. Diesem Schreiben lege ich die jüngste Ausgabe unserer Mitarbeiterzeitung bei. Darüber hinaus habe ich veranlasst, dass Sie bis zu Ihrem Eintritt die nächsten Ausgaben zugesandt bekommen.
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Maria Müller
-Personalreferentin- „
Dass dieses Schreiben der Beginn eines Dialogs ist, in dem auch weitere Fragen geklärt werden können, ist selbstredend. Es stellt aber erstmals den Startpunkt für einen möglichen Dialog zwischen Vertragsunterschrift und Eintritt dar. Diese Möglichkeit – im Vorfeld des ersten Arbeitstages – zu nutzen, ist eine wichtige Investition in den Neueintritt.
Es versteht sich zudem von selbst, dass der neue Mitarbeiter über Ort und Zeit für das Treffen am ersten Arbeitstag und über weitere relevante Modalitäten (ca. ein- zwei Wochen vor Eintritt) informiert wird.
So, und jetzt ist er da, der erste Tag.
Ins kalte Wasser werfen ist ja ein oft praktiziertes Verfahren. Wenn der neue Mitarbeiter gut ist, übersteht er das. Wenn er aufgibt, war er eben nicht gut genug. Diese Einstellung können Sie sich heute als Arbeitgeber nicht mehr leisten!
Machen Sie es besser!
Es gibt eine Reihe von Einflussfaktoren, die Sie berücksichtigen können. Die wichtigsten sind der Vorgesetzte, die Arbeitsgruppe, die Aufgabe, die Unternehmensphilosophie und die Erfolgserlebnisse zu Beginn der Tätigkeit. Diese Einflussfaktoren müssen geplant und gesteuert werden. Eine Schlüsselrolle trägt dabei der neue Vorgesetzte. Er ist für den Erfolg des neuen Kollegen maßgeblich verantwortlich.
Einer gut durchdachten und authentischen Einführungsstrategie kommt hier eine entscheidende Bedeutung zu. Über diese Einführungsstrategie erfahren Sie mehr in meinem Beitrag „Professionelles Onboarding Teil 2“
Ihre Christina Schmidt